Generation i

BMW geht den nächsten Schritt der Elektrifizierung: Auf der Bejing Motor Show stellt das bayrische Unternehmen den iX3 vor. Noch trägt er den Namenszusatz Concept. Aber 2020 kommt das Batterie-elektrische SAV (für Sports Activity Vehicle) auf den Markt. Mit über 200 kW Motorleistung, über 400 Kilometern Reichweite im WLTP, über 70 Kilowattstunden Akkukapazität und mit 150 kW Ladeleistung. Der iX3 hat zwar kein Purpose Design wie der 2013 erschienene i3. In der Gestalt eines konventionellen BMWs kommt jedoch eine völlig neue Antriebsarchitektur zum ersten Einsatz, und das macht den iX3 für die Marke bedeutsam.

Der BMW iX3 trägt zum einen die fünfte Generation der eDrive Technologie. Hinter dem Marketingbegriff steht ein neuer E-Antrieb, der den Elektromotor, das Getriebe – auch Elektroautos haben mindestens einen Gang – sowie die Leistungselektronik kompakt zusammenfasst. Dazu kommt, so heißt es von BMW, eine leistungsfähigere Batterie mit „maßgeblichen Fortschritten“ bei Leistungscharakteristik, Reichweite, Bauraumbedarf, Gewicht und Flexibilität. Was das konkret bedeutet, lässt man noch offen, es darf dennoch als sicher gelten, dass BMW die Erfahrungen der i-Serie nutzen kann. Das Packaging wird intelligenter und leichter, und die ständige Evolution der Batteriezellen wird sich ebenfalls positiv auswirken.

BMW ändert unterdessen auch die Nomenklatur – alle rein elektrischen BMWs werden zukünftig das Logo BMW i tragen. Mit der neuen Fahrzeugarchitektur soll die Elektrifizierung aller Baureihen und für Front-, Heck- und Allradantrieb flexibel möglich sein. Interne sind die Kürzel CLAR (für cluster architecture rear wheel drive) und FAAR (für front wheel drive architecture) bekannt. Sämtliche kommenden BMW-Baureihen sind für den Einbau von teil- oder vollelektrischen Antriebskomponenten vorbereitet.

E-Motor ohne seltene Erden, eigene Zell-Prototypenfertigung

Interessant sind einige Details: So braucht der E-Motor des iX3 keine seltenen Erden. Man macht sich also ein Stück unabhängiger von hochpreisigen Rohstoffen. Außerdem produziert BMW Prototypen von Batteriezellen selbst, um deren Eigenschaften noch genauer zu analysieren, zu verstehen und, so formuliert es BMW, „Lieferanten bei der Zellproduktion entsprechend eigener Vorgaben zu befähigen“. Übersetzt: Das Unternehmen wird die Vielzahl zellchemischer Zusammensetzungen tiefgehend untersuchen, um sich von den Zulieferern nicht vorführen zu lassen, sondern im Gegenteil klarzustellen, was vielversprechend ist.

Produziert wird der BMW iX3 übrigens in Shenyang in China. Die Fertigung an anderen Standorten wie Dingolfing oder Spartanburg in den USA soll problemlos machbar sein.

Neben dem Concept iX3 zeigt BMW in Peking wieder den i Vision Dynamics, der später die Bezeichnung i4 tragen soll. Und bevor einer dieser beiden auf den Markt kommt, erscheint 2019 der Batterie-elektrische Mini.

Induktives Laden für den 530e

Für die Jetztzeit präsentiert BMW das induktive Laden für den Plug-In-Hybrid 530e. Das „Wireless Charging“ soll ab Spätsommer verfügbar sein. Das kabellose Laden ist als Komfortlösung für die eigene Garage konzipiert: Es startet automatisch, wodurch das Laden einfacher wird als das Betanken eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor.

Über einer Bodenplatte parkt der 530e mit entsprechender Induktionsfläche. Der Abstand beträgt acht Zentimeter in der Höhe. Das magnetische Feld des „Ground Pads“ erzeugt einen Strom im „Car Pad“, der wiederum die Batterie lädt. Mit 3,2 kW Leistung ist der Akku in etwa dreieinhalb Stunden komplett gefüllt. BMW gibt einen Wirkungsgrad von 85 Prozent im Vergleich zu 92 Prozent bei der Kabelverbindung an.

Um beim Einparken über der Bodenplatte die optimale Position zu erreichen, sieht der Fahrer im Control Display eine Draufsicht des Autos mit Hilfslinien. Die Abweichung von der Idealposition darf bis zu sieben Zentimeter in Längsrichtung und bis zu 14 Zentimeter in Querrichtung betragen. Der Bereich über der Bodenplatte wird permanent überwacht, und das „Registrieren von Fremdkörpern“ führt zum Abbruch des Ladevorgangs. Ziel ist auch, über einen höchstmöglichen Komfort die Disziplin bei der Nutzung eines Plug-In-Hybrids zu steigern – wer einen 530e elektrisch bewegt, fährt sauberer.

Die BMW Group setzt den Weg zur Elektrifizierung also konsequent fort. Und diesseits von Tesla hat kein Unternehmen eine so hohe Quote von Autos mit Ladesteckern verkauft: In der EU waren 2017 fast sechs Prozent aller Neuzulassungen mit einem Kabel ausgerüstet.

Erschienen am 25. April bei heise Autos. Ein weitere Text zum iX3 lief bei ELECTRIVE.net.

Bildquelle: BMW

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