Citroen hat den e-C3 vorgestellt: Vier Meter Elektroauto mit 320 Kilometern Reichweite kosten ab 23.300 Euro. Citroen macht mit dem e-C3 das, was Renault mit dem R5 und Volkswagen mit dem ID.2 nur angekündigen: Einen elektrischen Kleinwagen bauen, der für viele europäische Kunden bezahlbar ist. Das B-Segment ist für Citroen besonders wichtig. Der C3 hatte zuletzt 29 Prozent der Verkäufe ausgemacht. Das zeigt die Bedeutung, die der e-C3 hat. Die Auslieferung beginnt im Frühjahr 2024. Er ist nicht weniger als die Neudefinition des Preis-Leistungsverhältnisses beim Elektroauto.
Im Vergleich zum auslaufenden C3 ist der neue e-C3 19 Millimeter länger (4.015 mm) und sechs Millimeter breiter (1.755 mm). Also ungefähr Gleichstand auf der Grundfläche eines Golf III. In der Höhe dagegen legt der e-C3 auf 1,57 Meter zu: Das ist die Formensprache eines SUVs. Wer das nicht mag sollte anerkennen, dass sich die europäischen Kunden genau das am häufigsten wünschen. Mit dem Nebeneffekt einer deutlich höheren Sitzposition und trotzdem 30 Millimeter mehr Kopffreiheit. Und in den Kofferraum passen 310 Liter sowie breite Gegenstände, denn das Maß zwischen den Radläufen beträgt 1.015 Millimeter. Es ist wohltuend, wenn in einer Ära der Größeninflation noch ein Pkw konstruiert wird, bei dem auf Raumökonomie wert gelegt wird.
44 kWh LFP-Traktionsbatterie
Das Citroen e-C3 basiert auf der Plattform CMP Smart Car des Stellantis-Konzerns. Die technischen Daten: Die Traktionsbatterie hat einen Energieinhalt von 44 Kilowattstunden (kWh) und robuste LFP-Zellen (für Lithium-Eisenphosphat). Die Motorleistung beträgt 83 kW (einstmals 113 PS), was für elf Sekunden bis 100 km/h reicht. Die Spitzengeschwindigkeit ist auf 135 km/h begrenzt. Die Reichweite liegt wie erwähnt bei 320 Kilometern. Ab 2025 soll eine Basisversion mit 200 Kilometern Reichweite für 19.900 Euro nachgeschoben werden.
Citroen gibt 26 Minuten Ladezeit für den Hub von 20 auf 80 Prozent bei Gleichstrom (DC) an. Im Dreisatz auf die üblichen zehn bis 80 Prozent hochgerechnet sind das gut 30 Minuten; ein typischer und erfreulicher Wert für ein modernes Elektroauto. Serienmäßig ist lediglich ein einphasiges AC-Ladegerät mit sieben kW Ladeleistung; gegen Aufpreis sind es elf kW.
Sinnvolle Serienausstattung
Es gibt zwei Ausstattungsvarianten: „You“ an der Basis hat serienmäßig unter anderem LED-Scheinwerfer, eine Klimaanlage, elektrische Außenspiegel, Parksensoren und Tempomat. Für die Sicherheit gibt es sechs Airbags, ein automatisches Notbremssystem sowie einen Fernlichtassistenten, der automatisch auf- und abblendet.
Die Variante „Max“ verfügt zusätzlich über 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, ein Dach in weißem oder schwarzem Kontrastlack, LED-Rückleichten, Klimaautomatik statt manueller Klimaanlage, getönte Seiten- und Heckscheibe, ein 10,25 Zoll-Farbdisplay mit Rückfahrkamera und kabelloser Integration von Android Auto oder Apple Car Play, ein Navigationssystem, eine geteilt statt in Gänze umklappbare Rückbank und mehr. Gegen Aufpreis lassen sich Sitze, Lenkrad und Frontscheibe beheizen.
Derivate von Opel und Peugeot?
Die französische Marke mit dem Doppelwinkel im Logo war einstmals der Inbegriff des Fahrkomforts. Citroen verspricht hier erstklassig zu sein: Ein spezielles Federungssystem, dick gepolsterte Sitze und ein wohnliches Interieur sollen den Komfort garantieren.
Angesichts des Preis-Leistungsverhältnisses wird der Citroen e-C3 erfolgreich sein. Er nimmt vorweg, was Renault und VW noch beweisen müssen. Und vielleicht laufen in der slowakischen Fabrik neben dem e-C3 mittelfristig auch Opels und Peugeots mit ähnlichen Rahmendaten vom Band. Das sind gute Nachrichten für alle Interessenten, die elektrisch fahren möchten, sich aber einen Volkswagen ID.3 oder ein Tesla Model Y nicht leisten können oder wollen.
Erschienen bei heise Autos.
