Das perfekte Laden

Das Vorbild und die Messlatte beim Laden und der Routenplanung ist Tesla: Das Navigationssystem integriert die Supercharger genannten Schnell-Ladestationen automatisch. Es errechnet präzise die beste Strategie für die Ladestopps. Und an den Superchargern selbst ist lediglich das Einstecken des Kabels in die Buchse am Elektroauto notwendig: Die Identifikation des Halters sowie die Freischaltung des Stroms funktionieren per Software. Währenddessen wird im Zentraldisplay der Preis in Euro und Cent angezeigt. Bequem, komfortabel und transparent. Das ist das perfekte Laden und ein Kaufargument für Tesla. Die Konkurrenz hat das begriffen. Besonders Audi und Porsche. Das Stichwort für die Software zum Gleichziehen und potenziell zum Überholen: Plug & Charge nach ISO 15118.

Teslas Vorteil war und ist bis heute das proprietäre System der Supercharger-Parks. Das kalifornische Unternehmen kümmert sich selbst um die Schnell-Ladesäulen. Das macht nur Tesla so. Der Rest der Elektroauto-Industrie dagegen verlässt sich auf Infrastrukturunternehmen: Oft sind es klassische Stromversorger wie die EnBW oder EWE, die Ladepunkte aufbauen und betreiben (abgekürzt CPO für Charge Point Operator). Erst mit Ionity, einem Joint Venture der deutschen Autokonzerne sowie Ford und Hyundai, entstand ab 2017 ein Wettbewerbsnetzwerk zu den Superchargern in Eigeninitiative. Und in Einzelaspekten ist es inzwischen an Tesla, wieder gleichzuziehen: So bieten die Ionity-Säulen eine Ladeleistung von bis zu 350 Kilowatt (kW) an. Ein Wert, der erst an der nächsten Generation von Superchargern erreicht wird.

Um das gleiche Ladeerlebnis wie Tesla – also das simple Einstecken mit automatischer Identifikation und Freischaltung – zu erreichen, müssten theoretisch sämtliche Elektroautos und Ladepunkte über die gleiche oder zumindest uneingeschränkt kompatible Software sowie der dafür erforderlichen Hardware verfügen. Weil das rückwirkend kaum und für die Zukunft nur sukzessive machbar ist, fangen Audi, Porsche und Ionity jetzt an.

Der vollständige Artikel mit der Erklärung der ISO 15118-20 durch Dr. Marc Mültin ist hinter der Paywall bei heise Autos zu finden.

Bildquelle: Porsche

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